Überlegungen zu anti-essenzialistischen Tendenzen und ihren Grenzen
Vortrag gehalten auf dem 4. Mainzer Symposium der Sozial- und Kulturwissenschaften am 19. September 2019 – Jenseits des Menschen?
1) Die Genese des anti-essenzialistischen Paradigmas aus der Kritik an der Vorstellung unpolitischer Theorie
Theorie ist politisch. So lautet eine der konstituierenden Einsichten anti-essenzialistischen Denkens. Jede wissenschaftliche Theorie besitzt also immer zugleich ein politisches Moment: Sie ist nie unabhängig zu denken von den gesellschaftlichen Verhältnissen, denen sie ihre Formulierung verdankt, und sie wirkt umgekehrt selbst auf jene Verhältnisse zurück. Der Einsicht in diese grundlegende Dialektik wissenschaftlicher Theoriebildung ist, unter anderem, die Etablierung anti-essenzialistischen Denkens geschuldet. Um jene Dialektik dreht sich mein Vortrag. Mehr lesen