Ein Hoch auf die soziologische Netzwerkforschung? Ein Kommentar aus gegebenem Anlass

Das ist ein Kommentar, den ich im Nachgang einer Netzwerktagung im Dezember 2016 geschrieben habe. Es hatte damals so ausgesehen, als ließe sich daraus etwas mehr machen, eine Diskussion über den gegenwärtigen Status der Netzwerkforschung in Deutschland vielleicht? Hat nicht geklappt, klappen halt immer mal Sachen nicht. Vielleicht war der Text auch zu allgemein angelegt, aber mir hat das Schreiben jedenfalls geholfen. Deshalb jetzt also hier, sozusagen zum Jahrestag jener Tagung, ein weiterer Eintrag in meinem digitalen “Denktagebuch” 🙂

  1. Warum sich mit der Netzwerkforschung auseinandersetzen?

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Persönliche Beziehungen und moderne Gesellschaft

Diplomprojekt
2009-2010

Persönliche Beziehungen besitzen in der Moderne eine ambivalente Stellung. Auf der einen Seite konnte man mit Talcott Parsons noch davon ausgehen, dass sich moderne Gesellschaft gerade durch ein Zurückdrängen des affektiv-Partikularen auszeichnet. Auf der anderen Seite zeigt die stetig wachsende Bedeutung von Untersuchungen zu sozialen Netzwerken, dass diese Diagnose einiger Qualifizierung bedarf. In meiner Diplomarbeit bin ich dem Verhältnis persönlicher und sachlicher sozialer Bezüge nachgegangen, indem ich Switching-Prozesse zwischen diesen beiden Sinnebenen in einer Beobachtungsstudie in einer Hausarztpraxis analysiert habe. Im Ergebnis zeigt sich vor allem die besondere Bedeutung des starken Körperbezugs der Arztpraxis für die Induktion des Persönlichen, die Relevanz persönlicher Bezüge für die strukturelle Feinregulierung des Alltags vor dem Hintergrund der vorrangigen Legitimität der sachlich-medizinischen Rahmung, sowie der Mechanismus der Zurschaustellung aktiver Indifferenz zur Abwehr persönlicher Sinnofferten.

Publikationen: unveröffentlichte Diplomarbeit