Programm zu DFG-Projektworkshop
Termin: 8. / 9. Juli 2022
Ort: Universität der Bundeswehr München
Organisation: Dr. Jenni Brichzin (Universität der Bundeswehr München) | Felix Kronau (Universität der Bundeswehr München) | Jakob Zey (Universität der Bundeswehr München)
Impulspapier:
Die Gegenwart ringt mit einer „Wahrheitskrise“ (Pörksen 2019: 24ff.), diese Diagnose scheint sich etabliert zu haben. Die Trump’sche Präsidentschaft gilt vielen als Kristallisationspunkt jener Krise. Diese setzt sich während der Corona-Pandemie – mit ihrer Konjunktur von Wissenschaftsskepsis und Verschwörungstheorie (z.B. Butter 2018; vgl. auch Amlinger/Nachtwey 2021) – nahtlos fort. In dieser Situation sind die Sozialwissenschaften im öffentlichen Diskurs durchaus gefragt:[1] zur Einordnung des Geschehens, für ein paar kritisch mahnende Töne, vielleicht auch mal in Sachen vorsichtiger Prognostik. Solche publizistische Geschäftigkeit verdeckt allerdings, dass auch die Sozialwissenschaften selbst von jenem Ringen um das gesellschaftliche Verhältnis zu Wahrheit nicht unberührt bleiben. Haben wir es nicht nur mit einer gesellschaftlichen Wahrheitskrise, sondern auch mit einer sozialwissenschaftlichen Krise der Theorie zu tun?
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