Wirklich, ich kann es nicht mehr hören. Wenn es in Analysen vor und nach Wahlen, in denen anti-demokratische Kräfte zulegen, mal wieder heißt: Die anderen Parteien hätten „auf die falschen (häufig: zu ‚woken‘) Themen“ gesetzt. Politiker:innen hätten „die Bürgerinnen und Bürger nicht abgeholt, wo sie stehen“. Die Sachverhalte wären „nicht richtig erklärt“ worden, und überhaupt hätte man „die Sorgen der Leute nicht ausreichend ernst genommen“. Spätestens seit dieser unsäglichen Wahl am 5. November dürfte auch den Letzten klar sein: Wenn es jemanden gibt, der sich offenbar überhaupt nicht um die wirklichen Sorgen der Menschen kümmert, dann jene Menschen selbst. Das „Volk“ – dieser angebetete und gefürchtete, dieser selbstherrliche Popanz – sieht nämlich so aus: Menschen in prekären Verhältnissen wählen jemanden, der sich eigentlich nur um die Reichen schert (darunter: vor allem sich selbst); Menschen mit Migrationshintergrund wählen jemanden, der sie für wesenhaft kriminell hält (und letztlich effektiv für Menschen zweiter Klasse); und Frauen wählen jemanden, der sie mit einer Selbstverständlichkeit zu Objekten degradiert, mit der andere abends den Fernseher einschalten. Dafür sind nicht die Parteien verantwortlich. Diese Verantwortung trägt „das Volk“ schon selbst.
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And the Pepper-Award for spicy science goes to…
Das erste Mal Science Slam, und dann gleich dieser enorme Erfolg!
Muss ja niemand wissen, dass ich gegen eine gewaltige Übermacht von 2 Kolleg:innen “gewonnen” habe, und dass das “Applausometer” bei mindestens zwei Beiträgen – meinen Beitrag mit dem Titel “Was sich im Boxtraining über Demokratie lernen lässt” eingeschlossen – nicht wirklich eindeutig war =) Ich freu mich trotzdem sehr drüber, dass seit dem letzten Tag der Offenen Tür an meiner Uni dieser Pfeffermühlenpokal mein Regal ziert.
Vor allem bin ich richtig froh, dass ich es am Ende einfach gemacht habe. Zwischendurch hatte ich meine Anmeldung nämlich schon verflucht – Zeit hat man als Forscherin im Allgemeinen ja nicht unbedingt im Überfluss, und so ein Beitrag beim Science Slam ist selten unmittelbar karriererelevant….
Aber es hat nicht nur tatsächlich Spaß gemacht, eine Unterhaltungsperspektive auf die eigene Forschung verhilft auch echt nochmal zu einem etwas anderen Blickwinkel, was ja selten schadet. Nur ob ich am Ende wirklich alle überzeugt hatte, dass ich nicht nur Wissenschaftlerin, sondern auch die wahnsinnsgefährliche Boxerin bin, da bin ich mir dann doch nicht so ganz sicher. Aber auch das ist ja vermutlich nicht ganz so karriererelevant.